Kyberiade

KyberiadeDer Band versammelt alle Fabeln zum kybernetischen Zeitalter, die Stanislaw Lern unter dem Titel »Kyberiade« zusammenfaßte: von fünfzehn Erzählungen erscheinen sieben erstmals in deutscher Sprache; die anderen wurden für diese Ausgabe durchgesehen, eine neu übersetzt.
»Das Weltall ist unendlich, aber begrenzt, und deshalb kehrt ein Lichtstrahl, wohin er auch aufbricht, nach Milliarden von Jahrhunderten an seinen Ausgangspunkt zurück, sofern er nur genügend Kraft hat; nicht anders ist es mit den Nachrichten, die zwischen den Sternen und Planeten kreisen(...)«

Es gab (…)eine italienische Übersetzung der »Astronauten« - »Pianeta Morto«, sowie »Gli esploratori del astro ignoto« - also einfach »Eden«. Selbstverständlich ein totaler Flop, denn niemand wollte es kaufen. (…) Ich kam durch zwei Eingänge auf den ausländischen Büchermarkt - es erging mir ebenso wie Mrozek, der einmal das Theater durch den Hintereingang betrat und dann durch den Haupteingang. Die ersten Ausgaben blieben ohne Echo und die späteren -obwohl dieselben Bücher und dieselben Übersetzungen -brachten den Verlegern Riesengewinne ein, und die Auflagen vermehrten sich wie die Kaninchen. Übrigens eine für den Westen ziemlich typische Erscheinung.

»Eden« ist mir heute eher gleichgültig. Meinetwegen -passabel. Literarisch wahrscheinlich eine Niete, weil das Buch an seinem Schematismus bei der Darstellung der Helden und überdies an einem oberflächlichen Weltbild krankt, obwohl es ein Roman ist, der sich gut liest. Dennoch ist es zweitrangige Literatur, wenn auch im Vergleich mit typischen Produkten der Science-fiction vielleicht sogar gut; aber man kann nicht einen Menschen von normalem Wuchs an Buckligen messen und von ihm behaupten, er sei Apoll.