Eine Rückkehr zu sich selbst, zur eingenen Kindheit und Jugent, ist der autobiographische Bericht "Das hohe Schloss". Hier verzichtet der Autor auf die stilistischen Spannungselemente des Abenteuerbuchs, auch auf phantastische Abschweifungen, vielmehr rekapituliert er den engen Raum seiner privaten Vernunft; das Familienleben in Lwow, die pädagogischen Praktiken der Dreissiger Jahre, allenfalls der Film "King Kong" weist aus der Erinnerung in die spätere Zukunft. In diesem Buch, das 1968 in Polen erschien, gesteht Stanislaw Lem seine private Existenz mit der Korrektheit des Realisten ein und erlaubt sich einen reizvollen Urlaub von den phantastischen Weiten des Weltalls.
Uwe Schultz, Deutsche Zeitung 28.02.1975