Die Untersuchung
Sledztwo, (dt. Die Untersuchung, 1975) macht den trügerischen Eindruck eines altmodischen Romans im klassischen englischen Stil. Je weiter der Leser jedoch in das Geschehen eintaucht, desto moderner und komplizierter wird alles. Was am Anfang des Romans so unordentlich begann, mit Verwirrung, Unsicherheit, Unklarheit über den Täter, seine Motive, die Untersuchung wird es ordnen, erklären, zum Abschluss bringen. Wir sind aufgefordert, mitzugehen, zu kombinieren — vielleicht schon im Lauf der Handlung den Täter zu entlarven.
[„Die Untersuchung“] befriedigt mich nicht voll, obwohl recht anständig geschrieben und spannend. Das Ende bricht einfach mit dieser literarischen Gattung und wirkt zu herablassend; hier wird eine relativierende Philosophie aufgepfropft, die demonstriert, daß es so, aber auch anders sein könnte. »Der Schnupfen« ist besser, weil glaubhaft. Ich bin selber bereit, ihm Glauben zu schenken. Sogar in den Kategorien des Naturalismus und der naiven Glaubwürdigkeit ist das besser gelungen. Und daß ich an dieser Idee hänge, kommt einfach daher, daß ich schon immer eine manische Beziehung dazu hatte, was Unvorhergesehenes, was Koinzidenz, blinder Zufall oder Schicksal bewirken können.