Sledztwo, (dt. Die Untersuchung, 1975) macht den trügerischen Eindruck eines altmodischen Romans im klassischen englischen Stil. Je weiter der Leser jedoch in das Geschehen eintaucht, desto moderner und komplizierter wird alles. Was am Anfang des Romans so unordentlich begann, mit Verwirrung, Unsicherheit, Unklarheit über den Täter, seine Motive, die Untersuchung wird es ordnen, erklären, zum Abschluss bringen. Wir sind aufgefordert, mitzugehen, zu kombinieren — vielleicht schon im Lauf der Handlung den Täter zu entlarven.

 

[„Die Untersuchung“] befriedigt mich nicht voll, obwohl recht anständig geschrieben und spannend. Das Ende bricht einfach mit dieser literarischen Gattung und wirkt zu herablassend; hier wird eine relativierende Philosophie aufgepfropft, die demonstriert, daß es so, aber auch anders sein könnte. »Der Schnupfen« ist besser, weil glaubhaft. Ich bin selber bereit, ihm Glauben zu schenken. Sogar in den Kategorien des Naturalismus und der naiven Glaubwürdigkeit ist das besser gelungen. Und daß ich an dieser Idee hänge, kommt einfach daher, daß ich schon immer eine manische Beziehung dazu hatte, was Unvorhergesehenes, was Koinzidenz, blinder Zufall oder Schicksal bewirken können.

Der altmodische Fahrstuhl mit seinen Scheiben im Jugend-stilmuster schob sich langsam nach oben. In jedem Stockwerk war das gleichmäßige Ticken der Kontakte zu hören. Er hielt an. Vier Männer gingen den Korridor entlang, die Lampen brannten, obwohl es Tag war. Eine lederbespannte Tür öffnete sich.
- Treten Sie bitte ein — sagte ein Mann, der in der Tür stand.
Gregory ging hinter dem Doktor als letzter hinein. Auch hier war es fast dunkel. Vor dem Fenster ragten die nackten Zweige eines Baumes in den Nebel.
Der Chefinspektor ging wieder an seinen hohen, schwarzen Schreibtisch, dessen Platte mit Schnitzwerk eingefaßt war. Vor sich hatte er zwei Telephone und ein flaches Mikrophon, das an die Hausanlage angeschlossen war. Auf der blankpolierten Platte lagen seine Pfeife, die Brille und ein Lederläppchen, sonst nichts. Als Gregory vor dem Schreibtisch Platz nahm, erblickte er das Gesicht der Königin Viktoria, das aus einem kleinen Porträt über dem Kopf des Chefinspektors herausschaute. Dieser sah sie der Reihe nach an, als ob er sie zählen oder sich an die Züge der Versammelten erinnern wollte. Die Seitenwand bedeckte eine große Karte Südenglands, ihr gegenüber stand ein langes, schwarzes Bücherregal.
- Meine Herren, Sie wissen sicher über diese Angelegenheit Bescheid - sagte der Inspektor -, die ich nur von den Protokollen her kenne. Deshalb möchte ich um eine kurze Rekapitulation der Fakten bitten. Vielleicht Sie zuerst, Kollege Farquart.